Der Club an der Alster zieht nach Shoot-out Krimi ins Finale ein

04. February 2023 – Die jeweils Gruppenzweiten aus dem Süden und Norden standen sich im zweiten Halbfinale des Tages gegenüber. Für den Münchner SC bedeutete dieser Umstand die erste Final4 Teilnahme seit 2014. Mit dem Club an der Alster erwartete den MSC allerdings eine erfahrene Mannschaft, die 2020 ihren letzten von insgesamt fünf Hallentiteln eingefahren hatte. Im Viertelfinale hatten beide Teams letztendlich souverän ihr Ticket für Frankfurt gelöst: Die Münchnerinnen gewannen auswärts beim Berliner HC mit 3:6 (0:2), während Alster Rot-Weiss Köln mit 4:7 (2:5) in die Knie zwang. Der Spielbericht:

MSC vs. DCadA 6:7 (1:2,4:4) n.SO.

Der Club an der Alster versuchte von Beginn an, das Spiel unter Kontrolle zu bringen. Der Münchner SC versuchte vor allem das Zentrum dicht zu machen, musste aber nach vier Minuten die erste Strafecke der Partie hinnehmen: Hanna Valentin nahm sich der Sache an und nagelte den Ball rechts oben in den Winkel zum frühen 0:1 (5.,KE). Die MSC-Damen waren zunächst um defensive Sicherheit bemüht, weswegen Alster in der Anfangsphase Ball und Gegner klar beherrschte. Die Münchnerinnen trauten sich dann etwas weiter nach vorne und wurden prompt ausgekontert: Juliane Grashoff schnappte sich den Ball und lief von der Mittellinie alleine auf Selina Müller im Kasten des MSC zu. Grashoff scheiterte zunächst mit ihrem ersten Versuch und schaffte es auch nicht, den Abpraller über die am Boden liegende Müller hinweg im Tor unterzubringen (10.). Der Münchner SC fand sich immer besser zurecht und bekam knapp zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels die erste eigene Strafecke zugesprochen. Jule Bleues Versuch strich knapp links am Tor vorbei (13.).

Der Münchner SC versuchte zu Beginn des zweiten Viertels zum Ausgleich zu kommen und hatte durch Jacqueline Dorner die große Chance zum Ausgleich, nachdem sie mustergültig über die rechte Seite freigespielt worden war. Dorners Versuch parierte Mali Wichmann im Alster-Tor überragend (18.). Der Club an der Alster kam wenige Minuten später durch Hannah Gablać zur ersten richtig guten Gelegenheit im zweiten Viertel, doch Müller parierte stark (22.). Wenig später marschierte Grashoff über die rechte Seite in den MSC-Kreis und verlud Selina Müller im Münchner Tor, die auf den Querpass spekuliert hatte, mit einer tollen Körpertäuschung und traf aus kürzester Distanz mit der Rückhand ins leere Tor zum 0:2 (23.). Die Münchnerinnen versuchten, Alster nun früher unter Druck zu setzen, doch die Hamburgerinnen schafften es immer häufiger, sich aus der Umklammerung zu befreien. Nach einem schönen Solo von Hannah Gablać entschieden die Unparteiischen auf Strafecke für Alster, doch Gablać scheiterte mit ihrem Versuch an Müller (28.). Der MSC bekam 60 Sekunden später die Chance es besser zu machen und Joanna Boehringer machte es besser: Die Strafecke brachte sie hart und platziert knapp über Bretthöhe rechts im Kasten unter (29.,KE). Der Münchner SC drückte nach dem Anschlusstreffer weiter aufs Gaspedal, doch Alster schaffte es, die knappe 1:2-Führung in die Kabine zu bringen.

Kurz nach Wiederbeginn klärte Elisa Brauel-Jahnke den Ball etwas unglücklich über die eigene Grundlinie, weswegen die Schiedsrichter abermals auf Strafecke für den MSC entschieden: Jule Bleuel nahm sich der Sache an und hämmerte den Ball zum schnellen 2:2-Ausgleich eiskalt unter die Latte (33.,KE). Der Club an der Alster übernahm in der Folge wieder die Spielkontrolle und bekam nach einem Foul von Michelle Strobel an Katharina Haid einen Siebenmeter zugesprochen, den Hanna Valentin trocken oben links im Tor unterbrachte (36.,7-m.). Das Spiel nahm nun richtig Fahrt auf und nach einem toll herausgespielten Konter konnte Mali Wichmann den Ball nur hoch aus dem Alster-Kreis klären. Die anschließende Strafecke rauschte knapp links am Gehäuse der Hamburgerinnen vorbei (41.). Der MSC ließ nicht locker und nur wenige Momente später bekam Anna-Tizia Huckemann den Ball halblinks am Kreisrand und von dort aus hämmerte sie den Ball flach mittig durch die Beine von Wichmann zum 3:3-Ausgleich ins Tor (41.). Nach einem Foul vor dem Kreis der Hamburgerinnen an Jule Bleuel hatten die MSC-Damen die Chance, per Strafecke erstmals in Führung zu gehen, doch erneut ging Mali Wichmann entschieden dazwischen (44.). Auf der Gegenseite bekamen die Alster-Damen ihrerseits die Chance, per Strafecke in Führung zu gehen, doch die Münchnerinnen verteidigten diese geschlossen als Team (45.).

Schlussviertel in Frankfurt und die Frage, wer beim Spielstand von 3:3 mehr Risiko eingehen würde. Nach einem fantastischen Zuspiel aus der eigenen Abwehr hatte Jacqueline Dorner nur noch Mali Wichmann vor sich, doch die Torhüterin behielt im direkten Duell die Oberhand (46.). Der Münchner SC schaffte es zu Beginn des Viertels gut durch die Schnittstellen der Alster-Defensive zu spielen und nach einem weiteren feinen Zuspiel brachte Paula Nahr die Damen aus der bayerischen Landeshauptstadt erstmals in Führung (48.). Alster kam seinerseits beinahe im Gegenzug zu einer weiteren Strafecke und Hanna Valentin brachte den Ball unten rechts zum 4:4-Ausgleich im Tor unter (50.,KE). Es war ihr drittes Tor im Spiel. Der MSC war die etwas gefährlichere Mannschaft in dieser Phase und nach einem Fehler im Aufbau wusste Hannah Gablać sich nur noch mit einem taktischen Foul zu helfen, weswegen die Schiedsrichter auf Strafecke für den MSC entschieden und Gablać mit Gelb auf der Strafbank Platz nehmen musste. Die folgende Strafecke rauschte rechts am Pfosten vorbei (57.). Die Strafzeit überstand Alster jedoch schadlos, auch weil beide Teams es vermieden, das ganz große Risiko einzugehen. Somit blieb es bis zum Ende beim 4:4-Remis und die Entscheidung musste im Shoot-Out fallen.

Der Münchner SC legte vor und schickte als erste Schützin Joanna Boehringer: Boehringer lief an und setzte den Ball links am Pfosten vorbei. Nele Aring scheiterte anschließend für Alster an Selina Müller, für München war Cara Sambeth an der Reihe: Sambeth ließ Wichmann mit einer Körpertäuschung aussteigen und traf überlegt zum 4:3. Ähnlich souverän erzielte Katharina Kirschbaum anschließend den 4:4-Ausgleich. Als Nächstes war Philin Bolle an der Reihe, die mit dem Rücken zum Tor überlegt mit der Rückhand ins linke Eck traf. Hanna Valentin ließ sich danach nicht lange bitten und besorgte den erneuten Ausgleich. Anschließend wurde die Reihenfolge getauscht und nach einem Foul von Müller an Kirschbaum entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter. Hanna Valentin übernahm die Verantwortung und brachte den Ball trocken links im Tor unter. Der Druck lastete nun auf Cara Sambeth, die mit ihrem flachen Versuch an Mali Wichmann scheiterte.

Der Club an der Alster steht somit morgen um 12:00 Uhr im Finale gegen den Düsseldorfer HC. Somit kommt es zur Neuauflage des Finals von 2020, damals siegte Der Club an der Alster in Stuttgart mit 4:3 (1:2).