Alster-Damen Deutscher Meister, Titelverteidiger entthront – hockeyliga.de

Die Damen vom Club an der Alster sind Deutscher Hallenmeister 2020! Das Team von Trainer Jens George entthronte Titelverteidiger Düsseldorfer HC in einem spannenden Finale nach starker Aufholjagd im zweiten Durchgang mit 4:3 (1:2). Der Vorjahresmeister konnte die erste Halbzeit des Finales des KLAFS FINAL FOUR 2020 noch knapp für sich entscheiden. Alster kam aber mit dem Rückenwind des späten Anschlusses vor der Pause zurück in den zweiten Durchgang und drehte die Partie innerhalb weniger Minuten. Am Ende siegten die Hamburgerinnen auch, weil sie in der Schlussphase defensiv sicher standen.

Erstmals seit 2015 wurde ein Damen-Finale wieder in der regulären Spielzeit ohne Shoot-out entschieden. Die Alster-Damen holten nach 2006, 2008, 2009 sowie zuletzt 2018 an gleicher Stelle in der Stuttgarter SCHARRena den fünften deutschen Hallentitel und konnten zudem einen weiteren Titel bejubeln: Torhürterin Amy Gibson wurde als „Most Entertaining Player“ der gesamten Endrunde ausgezeichnet.

Alster-Trainer Jens George: „Das war eine geile zweite Halbzeit, die die Mädels gespielt haben: Das war eine Top-Leistung, die Einstellung stimmte und wir haben stark gefightet. Insgesamt hatten wir vielleicht die fünf Prozent mehr Biss im Spiel als Düsseldorf.“
Amy Gibson, Alster-Torhüterin und unterhaltsamste Spielerin des FINAL FOUR: „Unglaublich, wie die Mannschaft gearbeitet hat in der zweiten Halbzeit – zusammen als Team und jeder für jeden. Das hat heute sehr gut funktioniert.“
Nico Sussenburger, Trainer des Düsseldorfer HC: „Wir verlieren das Spiel mit Anfang der zweiten Halbzeit. Im ersten Durchgang hatten wir Alster noch komplett m Griff und lassen nur wenig zu. Nach der Pause verlieren wir für zehn Minuten den Faden, spielen schwach und kassieren dann auch extrem unglücklich das 2:4. Wir verlieren das Finale, weil wir nicht immer die nötige Griffigkeit hatten. In der ersten Phase der Überzahl hätten wir mehr als ein Tor machen müssen. Das machen wir nicht und das ist dann in so einem engen Finale zu wenig.“

Von Beginn an gingen beide Teams volles Tempo, Alster scheiterte mit der ersten Chance aber an Kristina Reynolds im Düsseldorfer Tor. Auf der anderen Seite kam Greta Gerke rechtzeitig vor der Alster-Verteidigerin an die Kugel und konnte eine Flanke aus der Hundekurve zum frühen 1:0 für den DHC verwandeln (6.). Alster antworte mit der ersten Strafecke, Emily Kerners ungenauer Flachschlenzer war aber für Reynolds kein Problem. Besser machte es dann Düsseldorf bei der ersten eigenen Kurzen Ecke: Zwar wurde die Variante über Luisa Steindorf erst gehalten, im Nachschuss konnte Steindor aber mit der Rückhand etwas glücklich zum 2:0 verwandeln (10.). In dieser Phase mussten sich die Alster-Damen auf ihre Torhüterin Amy Gibson verlassen, die unter anderem gegen Gerke (14.) einen größeren Rückstand stark verhinderte. Offensiv lief es bei den Hamburgerinnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht rund; die zweite Strafecke wurde erst verstoppt, der abgelegte Schuss ging deutlich am Düsseldorfer Tor vorbei (15.). Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken zog sich der Titelverteidiger nun etwas zurück, wurde aber kurz vor der Pause für die aufkommende Passivität bestraft: Im dritten Eckenversuch konnte Kerner flach unten rechts zum 1:2-Anschluss verwandeln (27.), zugleich auch der Pausenstand.

Die Hamburgerinnen konnten den Schwung aus der Schlussphase der ersten Halbzeit auch in den zweiten Durchgang mitnehmen: Erst legte Katharina Kirschbaum die Kugel von links neben den rechten Pfosten, wo Emily Wolbers den Ball nur noch zum 2:2-Ausgleich über die Linie zu blocken brauchte (32.), dann konnten die Hamburgerinnen den Ball im Düsseldorfer Aufbau abfangen und Marie Jeltsch verwandelte direkt vom Schusskreisrand zur ersten Alster-Führung (37.). Und die Hanseatinnen hatten noch nicht genug: Erst scheiterte Theresa Schönert mit Düsseldorfs zweiter Ecke an Gibson, dann markierte Wolbers besonders frech den nächsten Alster-Treffer: Ihr No-look-Ball vom halbrechten Schusskreisrand war eher als Pass gedacht, landete aber im kurzen Eck zum 4:2 (41.). Dann verhinderte Kirschbaum den Düsseldorfer Anschluss erst, als sie Sabine Markerts Eckenschuss auf der Linie stoppte (43.). Düsseldorf reagierte und nahm knapp zehn Minuten vor Ende Reynolds zugunsten einer sechsten Feldspielerin aus der Partie. Gleich die nächste Ecke führte dann auch zum Erfolg: Ablage auf Gerke, die Düsseldorfer Stürmerin verwandelte halbhoch zum 3:4-Anschluss (52.). Und Alster konnte sich weiter kaum aus der Umklammerung der Düsseldorferinnen lösen: Tessa Schubert hatte die größte Chance zum Ausgleich, setzte die Kugel aber deutlich über das Hamburger Tor (55.). 50 Sekunden vor Ende nahm das Schiedsrichtergespann einen ersten Eckenpfiff für Alster zurück, es blieb aber die letzte Kreisszene, da der DHC nicht mehr in den gegnerischen Schusskreis kam und somit mit dem 3:4 den Titel des Deutschen Meisters wieder an die Damen des Clubs an der Alster zurückgeben mussten.


Der Club an der Alster – Düsseldorfer HC 4:3 (1:2)



1:2 Emily Kerner (27., KE)
2:2 Emily Wolbers (32.)
3:2 Marie Jeltsch (37.)
4:2 Emily Wolbers (41.)

0:1 Greta Gerke (6.)
0:2 Luisa Steindor (10., KE)




4:3 Greta Gerke (52., KE)