Zweite Vizemeisterschaft in Folge für die Damen

Am gestrigen Halbfinaltag hatten beide Teams souveräne Siege eingefahren und sich so die Titelchance gewahrt: Der MHC besiegte den UHC Hamburg mit 2:0 (1:0), Alster war Rot-Weiss Köln mit 3:1 (3:0) überlegen. In diesem Finale begannen beide zunächst noch etwas fahrig und schafften es nicht, ihre Angriffsversuche zu Ende zu bringen. Gegen Mitte des ersten Viertels kam der Club an der Alster mit dem ersten gefährlichen Kreiseintritt zur ersten Strafecke der Partie: Alster spielte eine Stechervariante, traf jedoch nur einen Fuß und auch bei der Wiederholungsecke brachte die Stechervariante keinen Erfolg (9.). Die Hamburgerinnen kamen zum Ende des Viertels besser in die Partie und setzten sich in der Hälfte der Mannheimerinnen fest. Immer wieder versuchten sie es über die rechte Seite, die MHC-Defensive stand jedoch lange sicher. Erst 50 Sekunden vor dem Viertelende wurde Hannah Gablac frei am linken Pfosten angespielt, setzte ihren Schlenzball aber nur an die Torlatte (15.).

Alster machte so weiter, wie man das erste Viertel aufgehört hatte, Hanna Granitzki versuchte sich mit einem Rückhandschuss, traf aber den Ball nicht richtig und verzog (16.). Nach drei Minuten in diesem Abschnitt kam auch der MHC wieder einmal über die Mittellinie und verlagerte das Spielgeschehen zumindest für eine kurze Zeit in die Alster-Hälfte. Durch eine Einzelaktion von Lucia Jiménez Vicente erkämpfte sich Mannheim dann die erste kurze Ecke: Emma Davidsmeyer lief den Schuss von Stine Kurz aber ab, sodass die Chance ungenutzt blieb (20.). Lisa Mayerhöfer kam für den MHC zu einer Chance, als ihr der Ball am langen Pfosten vor die Füße sprang, doch Mayerhöfer schaffte es nicht, die Kugel zu  kontrollieren und zu verwerten (24.). Der Club an der Alster wirkte in dieser Phase anfälliger und beschränkte sich nur noch auf die Defensivarbeit. Mannheim versuchte es oftmals über die Grundlinie und mit Hereingaben vor das Tor. Nach einer solchen bekamen die Mannheimerinnen per Videobeweis eine Strafecke zugesprochen, die Lucina von der Heyde flach an den rechten Pfosten auf Carolin Seidel spielte – Seidel blockte den Ball von dort ins Tor und brachte ihre MHC-Damen so mit 1:0 in Führung (28.,KE). 

Auch in der zweiten Halbzeit suchten die Mannschaften zunächst nach der nötigen Sicherheit im eigenen Spiel. Die Alster-Damen waren nun wieder mutiger und bemüht, den Ausgleich schnellstmöglich wiederherzustellen. Die beste Chance bot sich mit einer Strafecke in der 36. Spielminute, der Schlag von Hanna Granitzki war aber zu ungefährlich für Lisa Schneider im Tor der Mannheimerinnen. In Überzahl nach einer grünen Karte gegen Lucia Jiménez Vicente spielten die Hamburgerinnen nun Powerplay um den MHC-Kreis, fanden die Lücke in der Defensive allerdings nicht. Auch mit einer Strafecke in der 43. Minute wollte der Ausgleich nicht fallen, Alster versuchte es mit einer Variante über Herausgeberin Anne Schröder, aber Florencia Habif klärte den Ball von der Torlinie (43.). 

Mannheim startete in Überzahl und mit der 1:0-Führung in das Schlussviertel. Agustina Habif kam völlig frei von der linken Seite zum Torschuss, Mali Wichmann im Alster-Tor hatte aber keine Probleme mit dem flachen, mittigen Schuss (47.). Wieder in Gleichzahl kam der Club an der Alster zur nächsten Strafecke, aber wieder brachte die nicht den gewünschten Erfolg – und auch eine erneute Ecke blieb in den Schienen von Lisa Schneider hängen. Die Quote nach Strafecke wurde den Alster-Damen zu diesem Zeitpunkt zum Verhängnis. Zehn Minuten vor dem Ende bot sich Viktoria Huse die Möglichkeit, es besser zu machen, bei dieser Strafecke spielten sich dann aber kuriose Szenen ab: Beide Teams schienen nicht bereit die Ecke auszuführen, doch Alster schaltete nach der Freigabe durch die Unparteiische und überraschte die Mannheimerinnen mit der schnellen Ausführung und dem Ausgleichstreffer durch eine Stechervariante über Katharina Haid (51.,KE). Mannheim konnte das 1:1 auch durch die Nutzung des Videobeweises nicht verhindern, die Video-Schiedsrichterin bestätigte die Entscheidung auf dem Feld.

Viereinhalb Minuten vor dem Ende musste Mannheim dazu auch noch eine gelbe Karte hinnehmen, sodass die Hamburgerinnen die restliche Zeit in Überzahl spielen konnten. Mit einer kurzen Ecke nutzte Alster die Phase, in der alles gegen den MHC zu laufen schien, und erzielte das 1:2. Nach langen Diskussionen nahm die Videoschiedsrichterin aber den Treffer zurück (57.), sodass es mit dem Spielstand von 1:1 in den Shootout ging.

Wie schon in den letzten beiden Jahren musste sich Mannheim also wieder im Shootout beweisen: Im Tor für den MHC war nun Karlotta Lammers, beim ersten Penalty von Hannah Gablac konnte sie jedoch nichts ausrichten. Für den MHC war Stine Kurz die erste Schützin, die direkt einmal an Mali Wichmann scheiterte. Doch da Wichmann den Ball regelwidrig blockierte, bekam Mannheim noch einen Siebenmeter zugesprochen: Lucina von der Heyde übenahm und versenkte rechts unten zum Ausgleich. Anne Schröder war die nächste für die Hamburgerinnen und setzte den Ball rechts am Tor vorbei. Mannheim kam mit Fiona Felber, wieder parierte Wichmann erst, hatte beim Nachschuss von Felber aber das Nachsehen.

Der Club an der Alster, nun also in Rückstand, hatte mit Hanna Granitzki eine sichere Schützin, die den Ball über dem Kopf von Lammers im Tor unterbrachte. Für den MHC antwortete Lucina von der Heyde aber ebenso souverän mit einem Schrubber ins rechte untere Eck. Alster war weiter im Rückstand und scheiterte in Person von Katharina Kirschbaum an Lammers. Clara Badia Bogner hatte für den MHC also die Entscheidung auf dem Schläger, diesmal klaute sich Mali Wichmann mit dem Schläger die Kugel und vertagte so die Entscheidung. Für den Club an der Alster musste Viktoria Huse treffen und legte den Ball durch die Beine der MHC-Torhüterin. Lucia Jiménez Vicente hatte als letzte MHC-Schützin die Chance, den Titel zu sichern, lief an, legte sich den Ball auf die rechte Seite und schob ihn an Wichmann vorbei ins Tor. Der Mannheimer HC holt im dritten Anlauf den Deutschen Meistertitel auf dem Feld und setzt sich im Shootout gegen den Club an der Alster durch.