Um 17.00h twitterte ein offenkundig sehr mitgenommener Fan „Jochen“ innerhalb der Tennisforen (bei „wtatennis.de“ im einzelnen ganz unten nachzuverfolgen) ein entnervtes „Diese Frau raubt einem den letzten Nerv!“ Gemeint war Tamara Korpatsch, die gerade ihren 5.Satzball im mörderischen Tiebreak des 2.Satzes zum jetzt 11:11 verschlagen (und vorher 1 Matchball abgewehrt) hatte. Es ging bei ihr um Alles, da sie den 1.Satz gegen die Spanierin Cristina Bucsa (21) mit 2:6 verloren und im 2.Satz schon 1:4 zurückgelegen hatte. Ort des Geschehens: Nantes in Frankreich mit dem Finale eines 60.000 Euro Hartplatz-Turnieres. Niemand hätte  30min  vorher noch einen Cent auf Tamara gesetzt! Wie am Tage vorher riss sie sich jedoch in fast unglaublicher Weise zusammen. Dort hatte sie im 1.Satz gegen die erfahrene Rumänin Ana Bogdan (26, über 1,4 Millionen USD Preisgeld)  praktisch keinen Ball getroffen (0:6!)  und dann doch noch mit tollem Tennis das Match 6:3 und 6:3 gewonnen. Hier nun geschah Ähnliches: Tamara gelang plötzlich fast Alles, sie holte sukzessive auf, erreichte den Tiebreak und es gelang ihr dann – trotz der vergebenen Satzbälle – schließlich das nicht mehr erhoffte 13.11!


Nun war alles offen: es gab fortan zwischen beiden Spielerinnen einen offenen Schlagabtausch mit teilweise tollen Ballwechseln.

5 der üblichen Forenbeobachter mit so klangvollen Namen wie „Hardcore-Fan“, „Schwarzwaldmarie, „Container“, „Deumex“ und „Jochen“ twitterten nahezu pausenlos, offenbar fasziniert von einem megaspannenden Entscheidungssatz. (Tamara stand unter einem enormen Druck, denn für sie war das Ziel,  die 600 Punktegrenze zu knacken(sie hatte 586)  und damit die Teilnahme an den Australian Open ohne vorherige Quali zu besiegeln!) Die Führung wechselte nahezu ununterbrochen bis zum 6:6. Tiebreak. Dort konnte „Tami“  noch  2 Matchbälle abwehren. Dann gelang der 21-jährigen Spanierin das entscheidende Break und das fast 3-stündige Match war verloren (6:7, bei 6:8 Spielen).

„Hardcore-Fan“: „Ein unglaubliches Match mit einem ganz bitteren Ende: Tami hat gekämpft wie eine Löwin“. Immerhin hat sie jetzt Position 113 erreicht! Ich habe – trotz dieser Niederlage – selten so viele beeindruckte und ermunternde  Beurteilungen über eine Spielerin gelesen wie von diesen Forenbeobachtern (sie bewerten laufend die Spiele der Deutschen Tennisdamen). Sie sehen auch die begrenzten finanziellen Mittel, mit denen Tamara ihre Turniere bestreiten muss und kritisieren den DTB  ob der praktischen Ignorierung seiner im Augenblick besten jungen  Spielerin (hinter Kerber, Görges, Petkovic, Lisicki, Maria und Siegemund, die alle über 30 sind!). Es ist Tamara zu wünschen, dass sie diese Niederlage schnell verarbeiten kann und bei noch einem ausstehenden Turnier (St.Etienne) die o.a. magische Punktgrenze doch noch erreichen kann. Sie hat es wahrlich verdient!“ // EMW

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