Für die Gäste aus Iserlohn ging es im Ligafinale am 18. August um den Verbleib in der 2. Bundesliga. Unsere Jungs hatten den wunderbaren fünften Tabellenplatz bereits in trockenen Tüchern, zeigten aber auch ohne Pedro Sakamoto und Julian Reister eine sehr gute Leistung. Dies ungeachtet dessen, dass die eng gepackte Ligasaison und das wichtige Spiel gegen Blau-Weiss Berlin nur 2 Tage zuvor durchaus in den Knochen steckte.

George von Massow hatte es an Position 2 wieder schwer. Im leichten Regen zeigten seine guten Aufschläge gegen den Italiener Enrico Dalla Valle (aktuell atp 404) weniger Wirkung, er unterlag 4:6, 3:6. Eine 2-Satz Niederlage musste auch David Eisenzapf an Position 4 gegen den versierten Italiener Omar Giacalone (ehemals atp 327) hinnehmen, nach zunächst gutem Kampf lief ihm der 2. Satz rasch weg. Aber Flemming Peters sorgte für einen Zähler. Zwei Satzbälle im 1. Satz konnte er gegen den bisher stark aufspielenden Jordi Walder abwehren, dann ließ er beim 7:5, 6:4 nichts mehr anbrennen. Glückwunsch zum ersten Einzelsieg in der 2. Liga 🙂

Auch die aktuelle Nummer 267 der ATP – Weltrangliste, der Weissrusse Ignatik Uladzimir, konnte unseren Vaclav Safranek im Spitzeneinzel nicht schrecken. Wie schon mehrfach machte Vaclav mit seiner großen Spielübersicht nach einem 5:7 in Satz 1 ungerührt noch besser weiter zum Gewinn des 2. Durchgangs, legte dann alles in den Match-Tiebreak (5:7, 6:2, 10:8). Ein grandioses, sein wohl bestes Match der Saison spielte Demian Raab an Position 3, dies zum Erstaunen des Tschechen Jan Mertl (ehemals atp 163), der eine leichter lösbare Aufgabe erwartet hatte, nun ebenfalls lange Laufwege in den intensiven Rallyes gehen musste. Mit ein bisschen Glück entschied Mertl den Match-Tiebreak 10:8 für sich. Der letzte auf dem Court war Leonard von Hindte. Er schlug in einem äußerst spannenden Match schon zum Matchgewinn auf, steckte mit Poker Face Re-Break und den Verlust des 2. Satzes im Tiebreak, ebenso wie 2 gegnerische Satzbälle im Match-Tiebreak wegs und bezwang mutig Lukas Ollert (ehemals atp 655), der zuvor schon Rudolf Molleker bezwungen hatte. Alle Achtung! Wer seine strahlenden Schläge sah, versteht, warum er im Team „Laser“ gerufen wird. 3:3 Zwischenstand also und Zittern bei den Iserlohnern.

Die Gäste fuhren am Ende erleichtert nach Hause, denn die Alsteraner konnten nur das Spitzendoppel für sich entscheiden. Vaclav und Leonard sind eine so schlagkräftige Kombi, dass sie sich tatsächlich im Match-Tiebreak des Spitzendoppels gegen Ignatik/Mertl durchsetzten. George und Sebastian Schönholz legten im 2. Doppel einen guten 1. Satz gegen Dalla Valle/Walder vor und führten im 2. mit einem Break, verloren dann leider im Match-Tiebreak. Auch das zuvor ungeschlagene Doppel Raab/Peters konnte gegen das Duo Giacalone/Ollert seine drei Satzbälle im zweiten Satz nicht verwerten und unterlag so 2:6, 5:7 äußerst eng. Obwohl es für unsere Alsteraner in der Tabelle um nichts mehr ging, legte das Team sportlich alles rein und war dem Abschlusssieg unglaublich nah. Auch dies spricht für den Spirit dieser Mannschaft, die über den ganzen Saisonverlauf eben mehr war, als bloß die Summe aller Einzelteile. Als klarer Absteiger vor der Saison gehandelt, ist dieser 5. Platz mit der Philosophie, auf deutsche Spieler aus der Region zu setzen gar, nicht hoch genug einzuschätzen.

Im Schlusskreis war es neben Chef Coach Tobias Hinzmann an unserem tschechischen Spitzenspieler Vaclav Safranek, einige Worte zu sagen. Er war äußerst zufrieden mit der Saison, sah sich gut ins Team integriert und hat sich bei Alster sehr wohl gefühlt. Auf der Clubterrasse gab es noch einen entspannten Saisonausklang in großer Runde – wie schön, dass auch die Damen dabei waren. Demian betätigte sich als Hilfskellner und Barista („Cappucco“) und sorgte für Musik. So kann es weitergehen, denn nach der Saison ist vor der Saison.

Alster Go! // Maren Raab