Der Spirit war schon am ersten Spieltag voll da und ein Team, das Alster kaum besser aufbieten kann. Am Ende des mitreißenden Heimspiels bei schönstem Sommerwetter stand eine knappe 4:5 Niederlage, die es auf der Clubterrasse erstmal zu verdauen galt. Sechs Match-Tiebreaks und sechs Tiebreaks in der Begegnung auf Augenhöhe gegen das sympathische, aufschlagstarke Gästeteam vom Bielefelder TTC lassen ahnen, wie spannend es war. Unser Team hat sich sehr über den großen heimischen Support gefreut.

Den ersten Sieg fuhr Demian Raab an Position 4 ein, der sein Match im 2. Satz drehte, mit der Abwehr mehrerer Breakbälle seinem Gegner Kevin Kaczynski den Schneid abkaufte und einen sehr starken Match-Tiebreak zum 1:6, 7:5, 10:3 Erfolg spielte. Wenig später wurde David Eisenzapf an Position 6 nach gewonnenem 1. Satz zu defensiv und gab sein Match gegen Lars Hendrik Behlen aus der Hand – schade nach seinen jüngst guten Turnierergebnissen. Richtig schwer hatte es Pedro Sakamoto gegen den Aufschlagriesen Louis Weßels, dem mit Selbstvertrauen nach einem ITF-Finaleinzug vieles gelang, so dass Pedro an Position 2 ärgerlich 6:7, 6:7 unterlag.

Auch das Spitzeneinzel ging an Bielefeld. Alsters Neuzugang an Nr. 1, der 22-jährige Italiener Filippo Baldi (atp 300) unterlag dem Niederländer Scott Griekspoor (atp 215) 2:6, 5:7. Nach einer packenden Aufholjagd im 2. Satz entschieden wenige Punkte. Unser Neuzugang aus Hamburg, der 32-jährige Julian Reister (atp career high 83 November 2013) hatte eine gar nicht so leichte Aufgabe an Position 5 gegen Matthias Wunner, der auch viel von der Sache versteht. In einer langen Auseindersetzung mit Höhen und Tiefen und einem hervorragenden Match-Tiebreak konnte Julian Reister seinen ersten Sieg für Alster feiern: 7:5, 4:6, 10:2. Unser Joker aus 2017, Laurent Lokoli, hatte das Match gegen Valentin Günther eigentlich gut im Griff, kassierte beim Spielstand von 6:4, 3:1 ein Rebreak. Das Momentum kippte, Valentin Günther „machte die Augen zu“, ihm gelang alles, einschließlich von Netzrollern im Match-Tiebreak, die Laurent Lokoli den letzten Nerv raubten. Versöhnlich für ihn: Auf der Clubterrasse konnte er sich später über den WM-Titel der Franzosen freuen.  2:4 nach den Einzeln.

Trainer Uwe Hlawatschek musste alle drei Doppel gewinnen, eigentlich eine unlösbare Aufgabe gegen die aufschlagstarken Gäste. Die brillante Aufstellung brachte die Gäste nochmal richtig ins Schwitzen. Denn unser 3. Doppel Julian Reister/Matthias Kolbe legte mit einem Sieg im Match-Tiebreak vor.  Filippo Baldi und Demian Raab machten es ihnen im 2. Doppel nach. Bemerkenswert: Filippo Baldi servierte bei Breakball drei Kick-Asse auf die Linie in Folge. Unser Spitzendoppel mit Pedro Sakamoto und Laurent Lokoli kämpfte unter den Anfeuerungsrufen des ganzen Teams um jeden Punkt, zog leider den Kürzeren beim 5:7, 6:7 gegen Scott Griekspoor/Louis Weßels.

Eine Niederlage gegen die Bielefelder war natürlich nicht das, was sich unsere Jungs erhofft hatten. Angesichts der gegnerischen Meldelisten wird die 2. Liga Nord jedes Jahr stärker und ein Sieg wäre natürlich ein wichtiger Grundstein für einen Klassenerhalt gewesen.  Allerdings hat unser Team in den Vorjahren große Kämpferqualitäten bewiesen. Obgleich als nächstes am Freitag, den 20. Juli die schwere Auswärtsbegegnung gegen den Erstliga-Absteiger TK Blau-Weiss Aachen ansteht, werden sich noch Türen öffnen. Alster Go! // Maren Raab

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