Alster verteidigt den Titel im Penaltyschießen – hockeyliga.de

Die Damen des Club an der Alster haben im Finale des Final-Four-Turniers von Krefeld im Penaltyschießen den Meistertitel von 2018 verteidigt. Gegen ein aufopferungsvoll kämpfendes Team des Düsseldorfer HC lag der Titelverteidiger früh mit 0:1 zurück und dominierte das Match aber gegen Ende immer deutlicher. Mehr als das 1:1 durch Youngster Felicia Wiedermann kam dabei aber nicht heraus. So musste das Penaltyschießen entscheiden, in dem Alsters Schützinnen die besseren Nerven hatten und den letztlich auch nicht unverdienten Sieg sicherten. Es ist Alsters zweiter Feldmeistertitel in Serie, aber auch erst der zweite der Clubgeschichte.

DHC-Trainer Nico Sussenburger: „Über die gesamte Spielzeit gesehen, hatte Alster sicher mehr Chancen. Aber wir hätten das Penaltyschießen offensiver mitgestalten müssen, da waren wir etwas zu mutlos. Ich bin aber mit der Gesamtleistung meines Teams sehr zufrieden, bedenkt man, dass wir heute fünf Spielerinnen im Team hatten, die kaum noch gehen konnten – allein Luisa Steindor hat das Finale mit einem Muskelfaserriss bestritten. Es ist toll wie sie und die anderen sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben. Aber man muss auch sagen, dass Alster das beste Team dieser Endrunde war und deshalb den Titel auch verdient hat.“
Alster-Coach Jens George: „Ich bin ziemlich gerührt! Es war unfassbar eng in diesem Finale. Wir hatten sehr viel Respekt vor den guten Bällen von Sabine Markert aus der Innenverteidigung des DHC und haben daher in der ersten Hälfte nicht genug Druck aufgebaut, waren zu ängstlich. In der zweiten Hälfte lief es besser und im letzten Viertel hatten wir eindeutig mehr Körner als Düsseldorf. Ich freue mich, dass Vicki Huse als Kapitänin die Verantwortung übernommen hat, als letzte Schützin im Penaltyschießen anzutreten und das Ding für uns entschieden hat!“

Zum Beginn des Finales war es ein vorsichtiges Abtasten, in dem Düsseldorf gegen eine tiefere Raumdeckung von Alster Lücken suchte, aber nicht fand. Alster übernahm mehr und mehr die Kontrolle und drückte den DHC hinten rein. Doch mit dem ersten Gegenangriff holte der DHC gleich die erste Ecke (6.), die als Stechervariante zur zweiten führte, und die verwandelte Sabine Markert direkt halbhoch links zum 0:1 (6.).
Alster versuchte danach, mehr Kontrolle zu bekommen, war aber noch recht vorsichtig, um nicht in Konter zu laufen. Katharina Kirschbaum hatte den ersten gefährlichen Torschuss für die Hamburgerinnen in der Schlussminute des ersten Viertels, der aber entschärft wurde.
Ein Ballverlust im Düsseldorfer Aufbau führte zu Beginn des zweiten Viertels zum Ausgleich, als Felicia Wiedermann schnell reagierte, nach links im Kreis zog und mit der Rückhand über die rausstürzende Nathalie Kubalski hinweg zum 1:1 (17.) traf. Es dauerte ein wenig bis zur nächsten guten Chance, die Carlotta Sippel mit einem Rückhandschuss aus zentraler Position hatte, der aber knapp links neben das Tor ging (25.).

Emily Kerner sah für ein Foulspiel in der 27. Minute Grün, Alster daher in der Schlussphase der ersten Hälfte in Unterzahl, die aber unbeschadet überstanden wurde. Nach der Pause sah Nele Aring Grün, so dass die Hamburgerinnen erneut mit einer Spielerin weniger agieren mussten. Als Alster fast komplett war, sah Luisa Steindor Grün für ein Foul an Anne Schröder, so dass die Vorteile wechselten. Und nur kurz darauf bekam Sabine Markert Grün wegen taktischen Fouls, so dass der DHC kurzfristig sogar zwei Spielerinnen weniger auf dem Platz hatte.

Alster hatte eine recht gute Chance in der 38. Minute, als zwei Spielerinnen vor Kubalski den Ball verpassten. Das Powerplay brachte ansonsten nicht viel ein. Doch kurz darauf war es mit Elisa Gräve erneut eine Düsseldorferin, die wegen Ball Wegspielens Grün sah. Aber auch das konnte Alster nicht nutzen. Tessa Schubert holte dann im ersten DHC-Angriff des drittens Viertels die dritte Ecke für die Rheinländerinnen, aus der die vierte resultierte, welche Hanna Grantzki als Rausläuferin gefährlich abbekam, so dass der Versuch rausgepfiffen wurde (44.).

Alster dominierte das Spiel zu Beginn des letzten Viertels recht deutlich, aber dann sah Nele Aring in der 49. Minute Grün und der DHC kam auch mal wieder zu Offensivaktionen. Tessa Schubert schlug aus zentraler Position knapp links neben das Alster-Tor (50.). Im Gegenzug holte Carlotta Sippel eine Ecke für Alster, aber die Stechervariante auf Emily Kerner misslang. Alster dann wieder komplett.
Alster bekam in der 53. Minute erneut eine Ecke, gegen die der DHC den Videobeweis nahm und Recht bekam. Doch nur 15 Sekunden später holte sich Alster die nächste Ecke, die erneut als Stechervariante versucht, aber vom DHC stark verteidigt wurde. Alster blieb dominant und holte in der 55. Minute die nächste Ecke, die Carlotta Sippel links neben das Tor schlenzte. Der DHC war inzwischen stehend k.o., aber Alster konnte das nicht mit letzter Effizienz ausnutzen. Kubalski hielt mit einer starken Parade ihr Team im Spiel (57.). Es blieb auch beim 1:1, so dass das Penalty-Shootout entscheiden musste, doch der DHC hatte Glück, dass die Sirene kam, als eine Alsteranerin allein vor Kubalski im Kreis am Ball war.

Tore:
0:1 Sabine Markert (KE, 6.)

1:1 Felicia Wiedermann (17.)
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Penaltys:
1) Anne Schröder lupfte mit der Rückhand frech zum 2:1.
2) Elisa Gräve traf etwas glücklich aus spitzem Winkel zum 2:2.
3) Hanna Granitzki verzog ihren Rückhandschlenzer links neben das Tor.
4) Pia Lothak wurde von von Amy Gibson der Ball abgenommen, aber Ingwersen gab Siebenmeter, den Alster per Videobeweis überprüfen ließ, doch der Siebenmeter stand. Gibson hielt aber gegen Emma Heßler.
5) Emily Kerner hatte Pech und traf den rechten Pfosten.
6) Tessa Schubert traf die Rückhand nicht und vergab
7) Hannah Gablac traf im Nachschuss zum 2:3
8) Sabine Markert lupfte deutlich über das Tor.
9) Viktoria Huse machte es dann sehr gut, verlud Kubalski zum 4:2 und holte den Titel für Alster.

Club an der Alster – Düsseldorfer HC 4:2 n.P. (1:1, 1:1)
Tore:

Ecken:3 (0 Tore) / 4 (0 Tore)
Zuschauer:3200
Schiedsrichter:T. Hinsken / O. Ingwersen