Titelverteidigung missglückt

Mit einer taktischen Meisterleistung haben sich die Damen des Düsseldorfer HC die Finalteilnahme bei den Volvo E.R.B. Final4 verdient. Der Feldmeister stand gegen die beste Sturmreihe der Liga extrem solide und konterte ein ums andere Mal erfolgreich. Alster blieb insbesondere offensiv in diesem Spiel eher blass.

Alster hatte über das gesamte Match deutlich mehr Spielanteile und belagerte die Düsseldorfer Hälfte ständig. Doch die DHC-Defensive stand extrem dicht und konzentriert, ließ so gut wie nie Anspiele in den Kreis zu. Und mit Selin Oruz und Elisa Gräve hatten die Rheinländerinnen einen ersten Sturmblock, der Alster in Halbzeit eins mehrfach eiskalt überrumpelte. Die beiden Nationalspielerinnen konterten bei Balleroberung mit sehr hohem Tempo und brachten es dabei jeweils auf zwei Tore zur 4:3-Pausenführung.

Dabei hatte Alster einen 1:3-Rückstand zwischendrin ausgeglichen. Die Aufholjagd war jedoch sehr aufreibend. Insbesondere die starken Technikerinnen bei den Hamburgerinnen, wie Anne Schröder oder Felicia Wiedermann hatten sichtbare Probleme im schnellen Ballhandling auf dem sehr stumpfen Handballboden im Castello. Dazu kam, dass in der DHC-Defensive einige einen bärenstarken Tag hatten. Pia Lothak zum Beispiel hatte immer ihr Brett im Weg, wenn es gefährlich zu werden drohte. Und im Notfall war da noch Nationalkeeperin Nathalie Kubalski, die wenig anbrennen ließ.

Dennoch hätte Alster im dritten Viertel das Match drehen können. Düsseldorf konnte beim Stand von 4:3 wenig offensive Akzente setzen. Doch Alster ließ insbesondere seine Ecken ungenutzt. So konnte Düsseldorf im letzten Viertel, als bei Alster etwas Hektik aufkam und vielleicht auch die Kräfte nicht mehr so ganz da waren, wieder stark kontern und in kurzer Zeit per Doppelschlag durch Luisa Steindor und Sara Strauß auf 6:3 erholen. Zwar verkürzte Viktoria Huse per Eckenschlenzer in den Winkel noch auf 4:6, aber Lily Stoffelsma konnte mit erneutem Kontertor kurz vor Ende alles entscheiden.